Nach zehn erfolgreichen Jahren hat das städtische Theater Bonn im Einvernehmen mit allen beteiligten Theatern die Leitung dieses wunderbaren, für die ganze Stadt wichtigen Ereignisses im Jahr 2016 an die Theatergemeinde Bonn abgegeben. Wir danken für den reibungslosen Stabwechsel und insbesondere Susanne Schenkenberger für ihre unermüdliche Unterstützung. Wir danken Magdalena Bahr, die im Auftrag der Theatergemeinde Bonn die Projektleitung übernommen hat.
Grusswort Theatergemeinde Bonn
Liebes Publikum,
die Existenz von Theatern ist nicht so selbstverständlich, wie es manchen erscheint. Ihre Produkte konzentrieren sich auf den gegenwärtigen Augenblick. Und das in einer Mediengegenwart, die mit ungeheurer Geschwindigkeit neue Wirklichkeiten konstruiert. Mitunter müssen manche Theater um ihre Existenz kämpfen, weil manche ihre besonderen Leistungen für nebensächlich halten und das angeblich knappe Geld nicht für Orte der kulturellen Selbstverständigung einsetzen möchten.
Theater sind Orte des demokratischen Miteinanders, nicht der Ausgrenzung. Hier werden beharrlich gesellschaftspolitische Perspektiven neu untersucht.
Begeben Sie sich also bei der Bonner Theaternacht auf eine Entdeckungsreise in die lebendigen Zwischenräume von Wahrheit und Illusion. Überall in der Stadt sorgen große und kleine, feste und freie Bühnen live für dramatische Überraschungen: Eigenartiges, Geistreiches, Bedenkliches, Bezauberndes, Berührendes. Die ganze Bandbreite der darstellenden Künste ist vertreten. Das Angebot ist wieder so umfangreich, dass man persönlich nur einen Bruchteil erleben kann. Man kann das genau planen oder sich einfach treiben lassen. Nur für einen Startpunkt muss man sich entscheiden. Ob allein oder mit Freunden, mit Gleichgesinnten oder skeptischen Mitstreiter/innen – andere Interessierte trifft man garantiert überall. Lassen Sie sich also inspirieren von der Kreativität unserer vielfarbigen Szene und kommen Sie gern auch zu den regulären Vorstellungen! Sie sind das Publikum, das wir brauchen, damit weltoffene Dialogkultur ein selbstverständlicher Wert unseres Gemeinwesens bleibt. Denn Theater verbindet verschiedene Ausdrucksformen: Sprache, Schauspiel, Musik, Bilder, Tanz, Akrobatik. Lautes und Leises, Licht und Schatten, Lokales und Internationales – wir öffnen die Türen selbstverständlich weit für alle Generationen.
Bei Ihrer Erkundung der weltbedeutenden Bretter sind sie zum Verweilen und zum Sich-Bewegen eingeladen. Gern zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem regulären ÖPNV oder am besten mit den Sonderbussen der SWB, die die Nachtschwärmer direkt zu allen Spielorten bringen. Über das Erlebte kommunizieren oder einfach nur feiern kann man ab Mitternacht bei der beliebten Abschlussparty im Opernhaus.
Wir freuen uns sehr, dass bei der 13. Bonner Theaternacht der im Rheinland lebende österreichische Bühnen- und Filmschauspieler Roland Silbernagl und die Bonner Sport- und Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Bönninger die Schirmherrschaft für das Ereignis übernommen haben. Dieses wird nun zum dritten Mal von der Theatergemeinde BONN organisiert. Getreu ihrem Motto als großer gemeinnütziger Besucherverein: Kulturelle Vielfalt gemeinsam erleben! Wir danken dem Theater Bonn für die Unterstützung und „m.kultur“ für die erneute Projektleitung.
Wir wünschen Ihnen eine anregende und unterhaltsame Bonner Theaternacht. Und uns allen, dass die Bühnenkunst weiter ihr Verunsicherungspotential einsetzen kann im Taumel der oberflächlichen Selbstverständlichkeiten.
Ihre
Elisabeth Einecke-Klövekorn
Vorsitzende der Theatergemeinde BONN