Schirmpersonen
jemand, der offizieller Förderer, Betreuer einer seinem Schutz unterstehenden Institution, Veranstaltung usw. ist (Duden, 2018).
Für uns sind die Schirmpersonen unverzichtbare Multiplikatoren.
Liebe Theaterbegeisterte,
liebe neugierige Menschen, die sich vielleicht auch sehr bald von der Faszination des Theaters packen lassen,
liebe abenteuerlustige Menschen, die sich auf neue Erlebnisse einlassen,
es ist schon ein merkwürdiges und zugleich wunderschönes Paradox, dass das Theater, eine Welt der Spiegelung, der Projektion, des Scheins und der Fantasie, in unserer heutigen, von Krisen geschüttelten Gesellschaft, die manchmal in ihren Einzelteilen entlang der Triggerpunkte zu zerfallen scheint, teils näher an der Realität und des wahren Erlebens ist als die Meinungsblasen und kurzweiligen Botschaften der sozialen Medien, die unsere Interaktionen und Vorstellungen zunehmend bestimmen.
Wir leben nicht unbedingt in einfachen Zeiten. Unsere demokratischen Gesellschaften stehen zunehmend unter Druck. Die Coronakrise, die schon wieder lang her zu sein scheint, hat vielen kulturellen Angeboten und Menschen schwer zu schaffen gemacht.
Unter solchen Umständen ist das Theater mehr denn je gefragt als Ort, in dem Menschen verschiedener Meinungen und Hintergründe als Gemeinschaft zusammenkommen, sich neuen Perspektiven stellen, Interpretationen aushandeln und sich auf die Suche machen. Beziehungsweise eine wertvolle Auszeit erleben, die neue Möglichkeitsräume überhaupt erst entstehen lässt. Ein Ort der Veränderungen und der multiplen Facetten des „Ichs“ und des „Wirs“. Auch das Theater zeigt uns deutlich, dass es keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme gibt. Diese Gemeinschaft der sich wandelnden Perspektiven und der Ambiguitätstoleranz ist Kernstück unserer demokratischen Grundordnung, die es zu schützen gilt.
Ich bin überglücklich, die Schirmfrauschaft für die Bonner Theaternacht übernehmen zu dürfen: in der Bundesstadt Bonn, Stadt des vor 75 Jahren hier ausgehandelten Grundgesetzes, seit über zwei Jahrzehnten Heimstätte der Kulturpolitischen Gesellschaft in der Südstadt und seit fast drei Jahren nun auch die Wahlheimat meiner Familie und mir, ganz nahe am Schauspielhaus und am Kleinen Theater in Bad Godesberg.
Ich wünsche uns allen, dass wir gemeinsam diese wunderbare Nacht des Theaters zelebrieren können- als Zuschauende, Träumende und Suchende, mit Gefühl, Verstand und unerschöpflicher Neugier.
Und danke auch allen Werkschaffenden der Theater und anderen Berufsgruppen, die diese magische Nacht so vielen Menschen ermöglichen und mit Ihrer Kreativität und unermüdlichem Einsatz Erinnerungen schaffen, von denen wir noch lange zehren werden.
Katherine Heid
Geschäftsführerin der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Theaterfreunde!
Theater für Demokratie!
Die 18. Theaternacht findet im Festjahr der Demokratie statt.
In diesem Jahr feiern wir die Entstehung des Grundgesetzes – die Grundlage unserer demokratischen Ordnung – vor genau 75 Jahren hier in Bonn. Aktuell leben wir in einer „Demokratiegefährdungsgesellschaft“ und sind verpflichtet, Zeichen zu setzen für ein demokratisches Miteinander, gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für eine offene, vielfältige Gesellschaft.
Das Theater als Ort der Demokratie eignet sich besonders gut, um den historischen Meilenstein “Demokratie – Made in Bonn“ zu reflektieren, aber auch, um auf Gefahren aufmerksam zu machen, denen eine Demokratie ausgesetzt sein kann. Die Theaterbühne regt Debatten an, fordert zum Diskurs auf, zeigt Lösungsansätze und Utopien, eröffnet Möglichkeitsräume. Demokratie ist kein Fertigprodukt, sondern ein System auf Probe, das sich immer wieder neu bewähren und weiterentwickeln muss.
Bühnenkunst lebt von der Freiheit, die Welt neu zu denken und zu spielen.
Bertolt Brecht sagte es einmal so: „Der Künstler hat nicht nur die Verantwortung vor der Gesellschaft, er zieht auch die Gesellschaft zur Verantwortung.“
Wir brauchen Theater als Widersprechhäuser, die sich klar positionieren und für eine friedliche Revolte auf der Bühne sorgen.
Die Bonner Theaternacht setzt hier ein wichtiges Zeichen für die Institution Theater; sie ist ein Trainingsplatz für Demokratie, für Empathie und Solidarität.
In diesem Jahr werden 120 Vorstellungen auf 41 Bühnen, 7 Stunden Programm geboten.Wir erleben wieder ein generationenübergreifendes Kulturereignis, das die ganze Stadt lebendig macht und die große Vielfalt der Bonner Bühnen in besonderer Weise zeigt.
Es ist eine einzigartige Chance, um allen Besucher:innen einen Einblick in die ganze Bandbreite des Theaterschaffens zu gewähren, neue Spielstätten zu entdecken, Überraschendes zu erleben, sich in den Bann ziehen zu lassen und das Theater nachhaltig zu stärken.
Dank der großzügigen Förderung seitens der Sparkasse KölnBonn, kann die Bonner Theaternacht auch 2024 realisiert werden. Ohne diese langjährige und verlässliche Unterstützung, könnte dieses Format nicht veranstaltet werden.
Unser langjähriger Kooperationspartner SWB Bus & Bahn unterstützt die Bonner Theaternacht wieder mit einem klimafreundlichen Shuttle-Service und ermöglicht über die Fahrgast-Werbung eine weite Sichtbarkeit der Bonner Theaternacht.
Für eine weitere erfolgreiche Bewerbung der Bonner Theaternacht sorgen auch dieses Jahr unsere langjährigen Medien- und Kulturpartner: das Presseamt der Bundesstadt Bonn, Radio Bonn Rhein-Sieg, WDR 3 Kulturradio, Generalanzeiger Bonn und das Bonner Stadtmagazin Schnüss.
Besonders bedanken möchte ich mich bei der Theatergemeinde Bonn und bei Frau Bahr für die engagierte Organisation und natürlich bei allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern.
Uns allen wünsche ich eine rebellische, mutmachende Theaternacht.
Dr. Birgit Schneider-Bönninger
Sport- und Kulturdezernentin der Stadt Bonn
Fotonachweis: Giacomo Zucca/Bundesstadt Bonn (Dr. Schneider-Bönninger) | Peter Adamik. (Katherine Heid)
Bettina Böttinger, Journalistin, Produzentin und Moderatorin – 17. Bonner Theaternacht
Steven Walter, Intendant Beethovenfeste Bonn (2022) – 16. Bonner Theaternacht
Patricia Espinosa, Leiterin Klimasekretariat Vereinte Nationen (2021) – 15. Bonner Theaternacht
14. Bonner Theaternacht Covid Pandemie (2020) – abgesagt
Roland Silbernagel, Schauspieler (2019) – 13. Bonner Theaternacht
Dirk Kaftan, Generalmusikdirektor Beethoven Orchester Bonn (2018) – 12. Bonner Theaternacht
Künstler-Familie Kinsky-Mockridge (2017) – 11. Bonner Theaternacht
Dave Davis, Komedian (2016) – 10. Bonner Theaternacht
Rudolf Kowalski, Schauspieler (2015) – 9. Bonner Theaternacht
Shary Reeves und Ralf Caspers, WDR „Wissen macht Ah!“ (2014) – 8. Bonner Theaternacht
Eckart von Hirschhausen, Arzt, Autor und Komiker (2013) – 7. Bonner Theaternacht
Martin Schumacher, Kulterdezernent (2011) + (2012) – 5. und 6. Bonner Theaternacht
Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister (2010) – 4. Bonner Theaternacht – mehr lesen
Ruth Hieronymi, Mitglied des Europäischen Parlaments (2009) – 3. Bonner Theaternacht – mehr lesen
Anka Zink, Kabarettistin (2008) – 2. Bonner Theaternacht – mehr lesen
Marie-Luise Marjan, Schauspielerin „Lindenstraße“ u.a. (2007) – 1. Bonner Theaternacht