Foyer
19.30 – 20.05*
Ich kann, ich könnte, ich werde… irgendwann
Was Psycholog_innen „Prokrastination“ nennen und als Störung betrachten, ist für Anabella Fingerhut Startpunkt ihrer fulminanten Performance. Sie ringt mit den Fragen ihrer Generation, drängt vorwärts, hält inne – nur um den Kampf erneut aufzunehmen. Mit Witz, Schärfe und ungebremster Spielfreude macht sie das Ungeordnete greifbar – und lässt das Publikum atemlos, aber seltsam erleichtert zurück.
Die Szenen entstanden im Seminar Selbstdarstellung von René Harder.
Chröspeli und Zweifel
Wo sitzen meine Zweifel – oder stehen sie? Warum fragt sich das Meret Blum? Sie und zwei weitere Spielerinnen verhandeln in aberwitzigen Variationen Zweifel, Zwiespälte und wie sie Raum auf der Bühne bekommen. Sie spielen mit Lichteffekten, erzeugen performative Geräuschkulissen und vereinen sich in temporeichen Choreografien. Schlussendlich überlisten sie ihre Zweifel und sprechen mit einer Stimme: Nichts weniger als ein chorisches Manifest für das zeitgenössische Theater!
Die Szenen entstanden im Seminar Selbstdarstellung von René Harder.
22.30 – 23.15
“Meine Haut spannt sich. Bald werde ich sie abstreifen, wie ein Waran…” (Audre Lorde) Mitten in der Klimakrise und einem nach wie vor patriarchalen, kapitalistischen System erforscht Lilith Wüller die Transformation unseres In-der-Welt-Seins. In Verkörperung eines Verfalls und einer Wiedergeburt wird die Durchlässigkeit des Körpers erlebbar. Erdiger Kompostgeruch mischt sich mit der synthetischen Note von Latexhaut. Was entsteht, wenn wir uns von unseren Vorstellungen des Getrennt-Seins lösen und uns mit unserer Mitwelt verwandt machen? Wir träumen zusammen aus dem Verdauungstrakt des Lebens und dem Ei der Potenzialität.
Fading / Trine Rassmus
Dauerinstallation
In ihrer künstlerischen Videoarbeit „Fading“ setzt sich Trine Rassmus mit den Themen Erinnern und Vergessen auseinander. Ausgehend von ihren Erfahrungen während einer schweren Gehirnentzündung, die zu Panikattacken, Wahnvorstellungen und amnesischen Lücken führte, entwickelt sie einen Bewegungsablauf, der sich aus Tagebucheinträgen jener Zeit speist: „Ich bin auf der ganzen Station unterwegs und ich möchte gerne mal Fallschirm springen und Slackline laufen…“.
Die Bewegungen folgen den fragmentarischen Textsequenzen und bilden den fließenden, oft ungreifbaren und unbewussten Prozess des Erinnerns und des Vergessens ab. Doch Vergessen bedeutet nicht nur Verlust – es öffnet zugleich Türen für neue Perspektiven und die Frage: Was entsteht dort, wo Erinnerungen verblassen?
Ausstellungsraum, 1.OG
20.30 – 21.05 / 21.30 – 22.05
Alltag außer Kontrolle
Wir zeigen Szenen aus der modernen Theaterliteratur, die sich mit dem Alltag in Familie und Beruf und Beziehungen auseinandersetzen. Was erst einmal banal klingt, gewinnt im Verlauf der Situationen tragikomische Züge. Es wird aberwitzig, dramatisch, skurril und verrückt.
Es spielen für Sie Studierende des Studiengangs Wirtschaft und Schauspiel:
Sioban Dorn; Caroline Truskowski; Martha Badenhop; Jule Faber; Juliane Rapp; Annabell Seidlitz; Julia Weber; Julian Henry Raab
Fotonachweis: Alanus Hochschule
Nord- & Südstadt
Tour Ost-West
Alanus Hochschule / Museum August Macke Haus
Hochstadenring 36
53119 Bonn
Info
Erstmals öffnet das Museum August Macke Haus seine Tore zur Theaternacht. Es spielen Studierende der Studiengänge performART und Wirtschaft & Schauspiel der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Szenenstudien aus Unterrichten sowie performative Bachelorarbeiten der ersten Abschlussjahrgänge. Einige Szenen bewegen sich in direkten wie übertragenem Sinne zwischen den Bildern der Ausstellung „Ulrike Theusner – Schattenseiten“ und spiegeln Themen wie Identität, Maskierung und die Sehnsucht jenseits des digitalen Rauschens, Teil der Natur zu sein.