Junges Theater Bonn

19.30 – 21.30*

Die Welle

Morton Rhues Roman-Bestseller ‚Die Welle‘ aus dem Jahr 1981 beschreibt, wie ein fragwürdiges Zusammengehörigkeitsgefühl, eine Führerfigur und gemeinsame Feindbilder die Menschen zu unkritischen Anhängern einer faschistoiden Bewegung machen können. Das packende Drama übt bis heute eine ungebrochene Faszination aus. JTB-Intendant Moritz Seibert inszeniert das Stück, das er gemeinsam mit Jugendlichen auf Basis des Romans entwickelt hat.
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts zeigt der Lehrer Ben Rosseinen Film über den Holocaust. Die Jugendlichen reagieren sehr unterschiedlich auf die brutalen Bilder aus den Konzentrationslagern. Einige sind tief verstört davon, andere sind eher genervt. Sie halten das Thema für längst erledigt und sind sich sicher, dass etwas wie die Nazi-Herrschaft und der Holocaust heute nicht mehr möglich wären. Ben Ross entscheidet sich also, ein Experiment an der Schule durchzuführen, um den Kids deutlich zu machen, wie sehr sie sich täuschen. Er gründet ‚Die Welle‘, eine Bewegung mit totalitären Zügen und Parallelen auch zur Hitler-Jugend. Doch das merken die Jugendlichen zunächst nicht. Sie sind begeistert von den neuen Regeln, die plötzlich gelten, und die ihnen Disziplin und Gehorsam abverlangen. Das trügerische Gemeinschaftsgefühl sorgt bald dafür, dass andere Schülerinnen und Schüler für die ‚Welle‘ angeworben werden. Und alle, die sich nicht anschließen, werden wie Feinde behandelt und ausgegrenzt. Ein paar jüngeren Schülern wird Prügel angedroht, falls sie nicht eintreten. Und als Laura in der Schülerzeitung kritisch über ‚Die Welle‘ berichtet, wird auch ihr gedroh. Das Experiment ist nun endgültig aus dem Ruder gelaufen. Ben Ross will sein Experiment beenden…
Für Publikum ab 12 Jahren

21.45 – 22.45

Publikumsgespräch zum Thema „Politik im Theater für junges Publikum“

Moderiertes Publikumsgespräch zu den Stücken ‚Die Welle‘ und ‚Ruf der Wölfe‘ und zur Rolle gesellschaftlicher und politischer Themen bei der Theaterarbeit für junges Publikum.
Moderation: Thomas Kliemann (Leiter des Feuilleton des General-Anzeiger)
Beide Stücke, die das JTB in der Theaternacht zeigt, setzen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit ganz verschiedenen gesellschaftlichen Problemen auseinander. So verschieden die Stücke und ihre Themen sind, so viel haben sie auch gemeinsam: Beide Stücke basieren auf bekannten literarischen Vorlagen, beide Stücke wurden gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt und produziert, beide Stücke unterhalten das junge Publikum mit spannenden Geschichten und wollen dabei Fragen aufwerfen und Gesprächsanlässe bieten.
Es diskutieren Daniel Kraft, Leiter Kommunikation der Bundezentrale für politische Bildung mit Moritz Seibert, Intendant des JTB, mehrere Jugendliche aus dem Nachwuchsensemble, die an einem der Stücke mitgewirkt haben.

Fotonachweis: Junges Theater Bonn: Junges Theater Bonn (Die Welle)

Startervorstellung*

Tour Ost-West

Junges Theater Bonn

Hermannstraße 50
53225 Bonn

Info

Das Junge Theater Bonn (JTB) hat 2019 sein 50 jähriges Bestehen gefeiert. Über zehn Jahre bis zum Ausbruch der Pandemie war es das bestbesuchte Kinder- und Jugendtheater in ganz Deutschland mit ca. 140.000 Zuschauer*innen pro Spielzeit. Das Repertoire besteht aus Bühnenadaptionen bekannter Kinder- und Jugendbücher, aus modernen Klassikern, Uraufführungen selbst entwickelter Stücke und internationalen Koproduktionen. An vielen Stücken wirken Kinder und Jugendliche als Darsteller*innen mit und sind oft auch an der Entwicklung der Stücke und Bühnenbearbeitungen beteiligt, wie z.B. bei ‚Die Welle‘ und ‚Ruf der Wölfe‘.

www.jt-bonn.de

bonner theaternacht barrierefrei

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